Verwaltungsgebäude DB Netz, Berlin.

In Berlin-Pankow hat die Deutsche Bahn eine neue Niederlassung für ihre Verwaltung „Netz“ realisiert. Auf einem Grundstück zwischen Gleisanlagen und der Ecke Granitzstraße /Prenzlauer Promenade entstand ein Gebäudekomplex mit 800 Arbeitsplätzen und eine moderne Betriebszentrale. Die hochempfindliche und schutzbedürftige Steueranlage für den Zugverkehr erstreckt sich im Unter- und Erdgeschoss großflächig über den mittleren Teil des Gebäudes. Der geschlossene Kubus bietet mit seinem halb in der Erde vergrabenen Untergeschoss die erforderliche Sicherheit.Über der zurückgesetzten Sockelzone erheben sich parallel zueinander zwei fünfeinhalbgeschossige Zeilen mit Verwaltungsebenen. Schräg zu der Reihe ein weiterer langgestreckter
Kubus; mit seinen sieben Geschossen schon ein Hochhaus, bildet er das moderne Pendant zum bestehenden Plattenbau.

Den dreieckigen Hof zwischen den Riegeln überdeckt eine leichte Stahlkonstruktion; darunter und zurückversetzt, die zweigeschossige Eingangshalle mit ihrer großzügig geschwungenen Glasfassade. Dort befindet sich auch das Betriebsrestaurant und eine Cafeteria mit Außenterrasse.

Die besonderen Schutzanforderungen der angrenzenden Betriebszentrale erlauben zwischen ihr und der Halle lediglich eine offene Pergola. Aus demselben Grund ist die Verbindung der Verwaltungsebenen auch nur über Brücken, leichten Stahl-Glas-Konstruktionen in den Obergeschossen möglich. Masse statt Massivität: bei hohem Verdichtungs- und Nutzungsgrad bieten die „Langhäuser“ dennoch reichlich Übersichtlichkeit und Offenheit.

Zeitgemäß und selbstbewusst nehmen sie in Form und Geschossigkeit Bezug auf die umliegende Wohnbebauung aus denkmalgeschützten Wohnzeilen. Reminiszenzen an den Bestand finden sich auch in den Fassaden. Nur Glas und Putz im Wechsel transparenter und geschlossener Bauteile prägen die horizontal laufenden Brüstungs- und Fensterbänder.

Aus den aufgeführten Sicherheitsgründen gibt es keine Tiefgarage, sondern eine oberirdische Parkpalette. Die Bereitstellung von knapp 150 Stellplätzen verweist die Mitarbeiter auf das ihnen nächste Verkehrsmittel: die Bahn.  

 
© Ralf Breuer, 2009 | Impressum